Früh aufgestanden und das taunasse Zelt eingepackt. Obwohl es nicht regnete war die obere Zeltplane patschnass. Glücklicherweise können wir auf dem Betonsockel der Kläranlagenabdeckung packen und müssen unsere Sachen nicht ins nasse Gras legen. Nach dem Aufbruch windet sich der Weg durch die Park ähnlichen Isarauen. Die erste Bank wird zu einem kleinen Imbiss und dem Aufstechen und Verarzten der Blasen vom Vortag genutzt. Der Weg verläuft weiter zwischen Fluss und Vorstadtbebauung, zum Teil auf den Waldwegen, zum Teil auf den Straßen der Wohngebiete, Wegfindung ist relativ einfach. Bis die erste große Straße nach Peretshofen zu überqueren ist, wandelt sich die Strecke zu einem sehr schönen Waldweg durch lichte Mischwälder. Viele Taubehangene Spinnennetze lassen einen Märchenwald um uns erstehen. Eine Rast mit selbstgeschmierten Broten stärkt bis zur Autoraststätte an der Straße kurz vor der Isarbrücke. Wir werden das erste Mal ob unseres Vorhabens bewundert. Weiter zur Einöde und dem Isarblick der enttäuschend und zugewachsen ist. Erste Konditionsschwierigkeiten nach dem Anstieg. Auch die bereits am Vortag festgestellten bis dahin leichten Sehnenschmerzen X.s wachsen sich auf einem der 50m-Anstiege zu einem noch kleinen Problem aus. Wir rasten bald auf einer Bank unter einem angeschlagenen Laiengedicht und vespern. Eine andere Wandergruppe, die wir bis Venedig noch mehrfach wiedertreffen werden, kommt auf der Suche nach dem ?Malerwinkel? vorbei. Wir folgen weiter dem im Führer beschriebenen Weg. Verpassen ihn aber offenbar. Durchqueren ein kleines Wäldchen und marschieren über Asphaltstraßen entlang abgeernteter Felder bis zum Hochlandlager. Wir verlaufen uns vollends und gelangen an die Bundesstraße Richtung Bad Tölz. Die Sonne brennt. Ein Radfahrer, der das gleiche Schicksal teilt, tröstet nicht. Das Wasser ist ausgegangen. Ein anderer netter Radfahrer bietet Hilfe an, wir lehnen aber zuversichtlich, den Stausee inklusive der üblichen Gastwirtschaften für Tagestouristen bald zu erreichen, dankend ab. Etwa nach 6 Kilometern Fußmarsch ohne Schatten auf harten und langen Asphaltstraßen erreichen wir endlich den Isarstausee kurz vor Bad Tölz. Nach einer kurzen Pause wandern wir überraschend beschwingt weiter über die Isarpromenade zum Penny, der glücklicherweise direkt am Ortseingang gelegen ist. Wir kaufen dort ein und schlingen fast alles
Zelten hinter Bad Tölz an der Isar
direkt vor dem Supermarkt runter, so dass Zeit bleibt, die kleine Wandergruppe vom ?Malerwinkel? wiederzutreffen. Die drei verfolgen den gleichen Plan wie wir sächseln aber mehr. Kurz danach spazieren wir bereits wieder in den Isarauen durch Bad Tölz und finden nicht weit hinter dem Ort auch schon einen nahezu idealen Zeltplatz in einer kleinen Buschlandschaft, wieder mal gegenüber einer nicht eindeutig identifizierbaren technischen Einrichtung auf der anderen Flussseite. Ein sehr bewegter Himmel drängt zum schnellen Aufbau des Zeltes. Alles wird rechtzeitig fertig und wir haben noch genug Zeit, in der Isar zu baden. Bei Einbruch der Dunkelheit prasselt der Regen auf das Zeltdach und über den nahen Alpen donnert es.
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